Am 17. Juni entschieden die Umweltminister der EU-Mitgliedsländer über das Für und Wider des umstrittenen Renaturierungsgesetzes. Damit sollen die Mitgliedsstaaten bis 2030 mindestens 20 Prozent der Landesfläche und 20 Prozent der Meeresgebiete in der EU Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen. Das Zünglein an der Waage war Leonore Gewessler, die österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Ministerin Gewessler hielt sich nicht an interne Regierungsabsprachen und stimmte dennoch für das Gesetz. Durch diese Entscheidung bekam das Renaturierungsgesetz die benötigte Mehrheit. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer kündigte Medienberichten zufolge eine Nichtigkeitsklage beim Europäischen Gerichtshof an. Gleichzeitig will er seine Umweltministerin wegen Amtsmissbrauches anzeigen. Damit ist eine Regierungskrise vor den Nationalratswahlen in Österreich im Herbst abzusehen.
Der Deutsche Bauernverband kritisiert die Zustimmung der Mitgliedsstaaten zum Trilogergebnis zum Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) in aller Schärfe. Dazu der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied: „Mit dieser Entscheidung ignorieren die Umweltminister das Ergebnis der Europawahl. Man kann uns Bauern nicht par ordre du mufti vorschreiben, wie wir zu wirtschaften haben. Das löst Widerstände aus. Wer glaubt, mit Ordnungsrecht der Natur zu helfen, erreicht das Gegenteil. Naturschutz geht nur gemeinsam mit uns Bauern. Wir alle leben in einer Kulturlandschaft, die sich dynamisch entwickelt hat und weiterentwickeln wird.“
Der Bundesrat hat vergangenen Freitag einer erneuten Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PflSchAnwVO) zugestimmt und damit die Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln auf nationaler Ebene geregelt. Die Anpassung war notwendig, da das schon 2021 beschlossene nationale Anwendungsverbot von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln nach der erneuerten Wirkstoffgenehmigung des Herbizids 2023 im Widerspruch zum EU-Recht steht. Kritisch ist jedoch deutlich anzumerken, dass man an sämtlichen nationalen Verschärfungen mit Anwendungsvorgaben sowie -verboten – wie z.B. in Wasserschutzgebieten – festgehalten hat, obwohl hierfür keine fachliche Grundlage und rechtliche Notwendigkeit bestehen. Der Bundesrat folgt damit der Linie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, welches im Vorfeld zahlreiche Verkündungshindernisse angedroht hat. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat mit seinen Landesbauernverbänden im Vorfeld eine intensive Aufklärungsarbeit geleistet, um auf Auswirkungen im Bereich bodenschonende Bewirtschaftung, CO2-Ausstoß u.v.m. hinzuweisen.
Dürre in Mexiko
Die anhaltende Dürre in Mexico wird nach Schätzungen der Regierung auch in diesem Jahr die Maisernte beeinträchtigen. Einem am Dienstag von Ladwirtschaftsministerium vorgelegten Bericht zufolge dürfte Mexico in der 18-monatigen Saison rund 25,15 Millionn Tonnen...
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Am 14. März hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einen Beteiligungsprozess für ein „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ gestartet. Dazu hat der Deutsche Bauernverband (DBV) bereits eine Stellungnahme verfasst und bezeichnet das Programm als Affront gegenüber der Landwirtschaft. In dem Programm setzt das BMEL die falschen Akzente, ignoriert Technik, Innovation sowie Fortschritt und fokussiert einseitig auf Ordnungsrecht und eine pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. In einem am vergangenen Mittwoch versandten Schreiben fordern, unter Federführung des DBV, 30 Verbände der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft das BMEL auf, die Vorschläge zurückzunehmen und sich stattdessen für einen nachhaltigen und fachlich fundierten Schutz land- und forstwirtschaftlicher Kulturen vor Schädlingen, Krankheiten und Konkurrenz einzusetzen. Das Programm sei ein Rückbauprogramm für die deutsche Landwirtschaft und für deren Produktivität. Die Verbände warnen vor einer Produktionsverlagerungen ins Ausland, wenn die Bundesregierung an den Vorschlägen festhält. Alles andere wäre ein Rückschritt für Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Umwelt.
DBV-Fachausschuss Getreide und Saatgut
Am Montag fand die erste diesjährige gemeinsame Sitzung der DBV- Fachausschüsse Getreide und Saatgutfragen statt. Im Fokus stand das vielfach diskutierte Urteil des Bundesgerichtshofes zum Erntegut. Dies besagt, dass der Handel künftig seinen Erkundigungspflichten, ob die sortenschutzrechtlichen Vorschriften eingehalten worden sind, bei den anliefernden Landwirten nachkommen muss. Dies betrifft bereits die Ernte 2024 und hinterlässt sowohl beim Handel als auch bei den Landwirten viele Fragezeichen. Einig waren sich die Landesbauernverbände...
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Bärische Tendenzen bei Brotgetreide
Der nahezu ungebrochene Auftrieb der Wei-zenkurse an den Terminmärkten treibt die Kassapreise weiter nach oben. Der Frontter-min in Paris kratzte an der Marke von 270 EUR/t und damit auf einem 14-Monatshoch. ...
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Bangen um Weizenangebot 2023/24
An den Wettermärkten geht es aktuell richtig heiß her, so dass den bislang steigenden europäischen Weizenkursen stürmische Zeiten bevorstehen. Zu wenig Wasser in Russland und Australien, zu viel Regen in Europa: Die Spekulanten an den Agrarmärkten blicken auf die Wettervorhersagen, die für die Ernten derzeit eher ungünstig sind, was den Preisen für Weizen und Mais zu Beginn der Woche wieder Auftrieb verlieh. Damit steht auch Paris vollständig unter dem Einfluss ...
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Spätfröste in Russland
In den südlichen Anbauregionen Russlands kam es am Wochenende erneut zu unüblichen Spätfrösten, nachdem das trockene Wetter bereits zu ersten Ertragseinbußen geführt hatte. „Es ist schwierig, die mit dem Frost verbundenen Verluste zu messen, aber russische Exportquellen haben ihre Schätzungen für die gesamte Weizenernte auf 84 Mio bis 86 Mio t gesenkt“, so AgResource in einer Mitteilung ...
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Am 28. und 29. Mai findet die Fachtagung „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie – BonaRes“ in Leipzig statt. Hierbei werden die Ergebnisse aus neun Jahren Forschung für eine nachhaltige Bodennutzung präsentiert.
Das Programm gestaltet sich aus Vorträgen mit anschließenden Diskussionen und einem Austauschformat bei dem sich die Projekte an einzelnen Ständen mit ihren zentralen Ergebnisse präsentieren und zum Gespräch einladen.
Weitere Informationen gibt es hier.
EU-Getreideanbaufläche geringer
Die EU-Kommission senkt die Prognose zur EU-Getreideernte gegenüber Vormonat um 1 Mio. t. Grund sind deutliche Anbauflächenkürzungen in Frankreich. Brüssel reduziert seine Getreideernteschätzung aufgrund der gekürzten Anbauflächenprognose. Diese fußt insbesondere auf Korrekturen für Frankreich und Schweden bei den Winterungen. So liegt die EU Weichweizenfläche jetzt 126.000 ha unter der vorangegangenen Schätzung im März 24. Demgegenüber wurde die Anbauflächenschätzung für Weichweizen in Schweden um 19.000 ha angehoben. Die aktuellen, EU-weiten 20,8 Mio. ha verfehlen das Vorjahresergebnis um 4,2 %, das gewogene Mittel ...
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Die Phänologie im Deutschen Wetterdienst (DWD) befasst sich mit den im Jahresablauf periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen der Pflanzen. Es werden die Eintrittszeiten charakteristischer Vegetationsstadien (Phasen) beobachtet und festgehalten. Sie stehen in enger Beziehung zur Witterung und zum Klima und eignen sich daher für die verschiedensten Anwendungsgebiete und für vielseitige wissenschaftliche Untersuchungen.
Das Wort Phänologie ist dem Griechischen entlehnt und bedeutet in wörtlicher Übersetzung Lehre von den Erscheinungen.
Die Phänologischen Beobachtungen werden vielseitig genutzt und dienen insbesondere vier Anwendungsgebieten:
- Klimatologie: zur Dokumentation von Veränderungen unserer natürlichen Umgebungsbedingungen neben den meteorologischen Messgrößen
- Landwirtschaftsberatung: zur Unterstützung von Entscheidungen zur Bestandesführung, zu Pflanzenschutz- und Düngungsmaßnahmen sowie zum Erntemanagement
- Allergikerinnen und Allegiker: Unterstützung für den Polleninformationsdienst
- Aneichung von Fernerkundungsdaten von Satelliten zur besseren flächenhaften Einschätzung der Vegetationsentwicklung
Der DWD sucht für die Durchführung solcher Beobachtungen freiwillige Personen. In Thüringen ist dies aktuell im Raum Saalfeld-Rudolstadt, im Landkreis Greiz, im Saale-Holzland- sowie im Saale-Orla-Kreis, im Eichsfeld, im Raum Schmalkalden-Meiningen, in Erfurt und Weimar, im Raum Gotha, im Kyffhäuserkreis, im Raum Nordhausen, in der Region Eisenach sowie im Unstrut-Hainich-Kreis der Fall.
Mithilfe der gewonnenen Daten können dann wissenschaftlich belegte Veränderungen der Vegetationsentwicklung dokumentiert werden, wie sie in der sogenannten phänologischen Uhr für Thüringen sichtbar sind. Ein breiter Datenfundus ist dafür nötig.
Wenn Sie Interesse an dieser freiwilligen ehrenamtlichen Tätigkeit, mit der eine kleine Aufwandsentschädigung verbunden ist, nehmen Sie gern Kontakt mit Falk Böttcher vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig auf (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel.: +49 (0)69 806 298 90).
Weitere Informationen finden Sie unter www.dwd.de/phaenologie.
Tel.: +49 (0)361 262 530
Fax: +49 (0)361 262 532 25
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