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Mehr Pragmatismus ist nötig

Die Vertreterversammlung des Landseniorenverbandes Thüringen am 30. Oktober stand ganz im Zeichen der Landwirtschaft. Als Gäste konnte Präsident Gerold Schmidt Thüringens Staatssekretär für Landwirtschaft und Ländlichen Raum, Marcus Malsch und die Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes, Beate Köber-Fleck, begrüßen.

Präsident Schmidt verwies in seiner Begrüßung auf das Positionspapier des Landseniorenverbandes, das die Probleme, die die Menschen in den Dörfern beschäftigen, auflistet. Sowohl die Seniorinnen und Senioren als auch die Landwirtschaftsbetriebe kritisieren immer wieder die große Bürokratie, die viele Initiativen hemmt und die
Arbeit enorm erschwert. Staatssekretär Marcus Malsch griff das auf und ging in seiner Rede zur Neuausrichtung der Thüringer Landwirtschaftspolitik darauf ein. Ein Entbürokratisierungsgesetz sei in Arbeit, aber man müsse auch bedenken, dass viele Regelungen auf Bundesgesetzen beruhen. Er betonte, dass mehr Pragmatismus benötigt wird und viele wieder lernen müssten, selbst zu entscheiden. Der Staatssekretär informierte auch über den Besuch des Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer in Thüringen. Schwerpunkt der Gespräche waren die neuen Vorschläge der EU-Kommission, die 20 Prozent weniger Mittel für die Landwirtschaftsbetriebe beinhalten. Damit kämen in den neuen Förderperiode große Probleme auf die Landwirtschaft zu. Einig sei man sich mit Bundesminister Rainer, dass es keine Kappung geben dürfe.

Neben den Problemen, die aus der demografischen Entwicklung resultieren und den stark gestiegenen Kosten in der Pflege ging Malsch auch auf die Fragen der Entwicklung des ländlichen Raumes ein. Wir leisten uns im Haushalt einen zu großen konsumtiven Anteil, meinte der Politiker. Den Erwartungen vieler Bürger, dass sich nichts ändere, widersprach er heftig und forderte mehr Mitmacher und weniger Miesmacher, um die derzeitigen Probleme zu lösen.

Beate Köber-Fleck, Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes, sieht in den EU-Vorschlägen für die Förderperiode ab 2028 eine große Herausforderung für die Thüringer Landwirtschaft. Trotz der guten Ernte in den meisten Betrieben gebe es aber keinen Grund in Jubel auszubrechen. Sie erläuterte dies am Beispiel der Entwicklung der Getreidepreise; gegenwärtig habe der Preis für Weizen das tiefste Niveau seit Januar 2023 erreicht. Auch die Alterstruktur und deren voraussichtliche Entwicklung wirken sich drastisch auf die Landwirtschaft aus. Nicht nur die Verfügbarkeit von Fachkräften sei entscheidend, wie die landwirtschaftliche Produktion künftig aussehe, vorallem der Konsument bestimme, was angebaut und produziert werde. Gleichzeitig müssten betriebswirtschaftliche Möglichkeiten erschlossen werden, um noch stärker Kosten zu sparen. In diesem Zusammenhang plädierte sie für die Erstellung von Klimabilanzen durch die Betriebe. An die Politik gewandt, forderte die Hauptgeschäftsführerin, den Ausbau von schnellen Internetzugängen auf dem Land zu forcieren. Es werde dringend von den Landwirtschaftsbetrieben sowohl in den Büros, den Ställen und auf dem Feld benötigt.

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