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Feldhamsterschutz und Ackerbau sind kein Widerspruch

Am 29. und 30. Juni fand im Erfurter „Zughafen“ die Fachtagung zum Feldhamster des Landschaftspflegeverband Mittelthüringen und der Natura 2000-Station Mittelthüringen/ Hohe Schrecke statt. Interessierte aus dem gesamten Bundesgebiet fanden sich zusammen, um über die aktuell kritische Situation der Feldhamster sowie die Aussichten für die nächste Agrarförderperiode zu diskutieren. Die Themenstellung war breit gefächert und reichte von Populationsgenetik und Bestandsentwicklung, über ökonomischen Aspekte des Artenschutzes bis hin zum angewandten Feldhamsterschutz. Dabei wurden naturschutzfachliche Projekte und hamsterfreundliche Bewirtschaftungen aus Sicht landwirtschaftlicher Betriebe vorgestellt, die praktische Umsetzung anhand von Beispielen erfolgreicher Schutzmaßnahmen erörtert sowie Zucht und Wiederansiedlung thematisiert.

Übergreifend kam die Sorge über den stark gesunkenen Feldhamsterbestand zum Ausdruck. Bestandskontrollen haben gezeigt, dass eine große Zahl multipler Einflüsse, wie Trockenheit (welche die Wasserversorgung des Hamsters massiv beeinträchtigt), Wandel in der landwirtschaftlichen Strukturvielfalt, abnehmende Reproduktionsraten u.a., dem fleißigen Nager zugesetzt und leider auch manche Maßnahme der vergangenen Jahre negiert haben.

Mit dem Hamster stand die landwirtschaftliche Nutzung wiederholt im Zentrum der verschiedenen Vorträge und Diskussionen. Daher fanden sich neben Vertreterinnen und Vertretern aus dem Naturschutz, der Verwaltung und der Wissenschaft auch etliche aus der landwirtschaftlichen Praxis auf der Tagung ein und berichteten aus ihrem Alltag. Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Dr. Klaus Wagner zeigte in seinem Vortrag auf, dass der Feldhamsterschutz nicht im Widerspruch zum aktuellen Ackerbau zu sehen sei. Landwirtschaft und Naturschutz müssen zusammenarbeiten, aber auch die jeweiligen Einschränkungen (wie Förderrecht, Betriebswirtschaft, fachliche Notwendigkeit oder Artenschutzrecht) berücksichtigen. Hier gibt es noch verschiedene Konflikte und Hürden, die gemeinsam angegangen werden müssen. Beispielsweise mangelt es in Thüringen nach wie vor an einer adäquaten Lösung für die Bekämpfung von Feldmäusen, die im Einklang mit dem Feldhamsterschutz steht. Um in Jahren der Kalamität eine akzeptable Möglichkeit zu finden, ist der TBV weiterhin mit dem Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz im Gespräch.

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass gehandelt werden muss, um die Feldhamsterpopulationen zu stabilisieren und wieder zu vergrößern. Über einzelne Wege und Details wird zu diskutieren sein, um zielgerichtet und konsistent den Schutz des Feldhamsters zu verbessern.

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