Die Vorstände der Kreisverbände Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Holzland trafen sich am 12. Januar zur traditionellen gemeinsamen Sitzung. Der gastgebende Betrieb, die Agrargenossenschaft Buchheim-Crossen eG, bot am Standort in Etzdorf den anwesenden 23 Landwirtinnen und Landwirten eine gute Basis, um kreisübergreifend ins Gespräch zu kommen.

Nach der Begrüßung durch die Gastgeberin sprachen die Kreisvorsitzenden Udo Große (Bauernverband Eisenberg, Jena, Stadtroda), Gunnar Jungmichel (Kreisbauernverband Saale-Orla-Kreis) und Dirk Reichelt (Kreisbauernverband Saalfeld-Rudolstadt) verschiedene agrarpolitische Themen an, welche intensiv durch die Anwesenden diskutiert wurden.

In der Diskussion wurde u.a. über folgende Themen gesprochen: Qualifizierung der ausgewiesenen Roten Gebiete, Wasserwirtschaft in Verbindung mit Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen, Tierhaltung, Planungen im Bereich erneuerbare Energie wie z.B. Agro-Fotovoltaik, die aktuelle GAP, Diversitätsmaßnahmen, Insolvenz der regionalen Molkerei, Agrarstrukturgesetz und Pachten, Fachkräftegewinnung und Qualitätssicherung in der Ausbildung. Die Themenvielfalt verdeutlicht das Spektrum an Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft in naher Zukunft stellen wird.

Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes Dr. Klaus Wagner war der Einladung der Kreisbauernverbände gefolgt und unterstrich in seinen Ausführungen die Notwendigkeit, sich auf Seiten der Betriebe mit der Kostenstruktur und den betrieblichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, um zukunftsorientiert Entscheidungen treffen zu können. Auf europäischer Ebene weicht bei den Mitgliedsländern das Primat der Selbstversorgung an Lebensmitteln dem Klimaschutz. Wagner stellte umfassend die Themengebiete vor, die in den Fachreferaten des TBV bearbeitet werden, die mit den angesprochenen Themen hohe Schnittstellen aufweisen. Er motivierte die Landwirtinnen und Landwirte dazu, sich einzubringen und optimistisch in die Zukunft zu schauen. Wagner befürwortete einen kreisübergreifenden Austausch zu landwirtschaftlichen Themen um, trotz regionaler Konkurrenz, gemeinsam an zukunftsorientierten Lösungen zu arbeiten.

Der Nutzen des aktuell laufenden LEADER-Projektes im Saale-Holzland-Kreis für die Landwirtschaft war Gegenstand der Ausführungen von Regionalgeschäftstellenleiterin Dr. Britta Ender. In diesem Jahr stehen Maßnahmen zur Unterstützung der Qualität der Berufsausbildung sowie im Informations- und Bildungsmanagement auf dem Programm.

Abschließend nutzten die Landwirtinnen und Landwirte beim gemeinsamen Essen die Gelegenheit, sich individuell auszutauschen und erhielten im Hofrundgang Einblicke in Hofladen, Fleischerei, Energiekonzept und Festsaal in Etzdorf.